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ChancenZeit - Landeshauptstadtforum zum Gesellschaftsjahr im Haus Dacheröden

Erfurt, 24.05.2023 | Seit gut einem Jahr wird auf der politischen Ebene über die Einführung eines verpflichtenden Dienstjahres für junge Menschen diskutiert.
Mit dem Hauptstadtforum soll die Diskussion verbreitert werden. Auf dem Podium der von der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. und der Paritätischen Buntstiftung organisierten Veranstaltung saßen Dr. Thadäus König (MdL, CDU), Christiane Bernuth (Präsidentin der Deutschen Soccer Liga e.V.), Stefan Werner (Direktor der Paritätischen BuntStiftung Thüringen) Luna Kahlert (FSJlerin) und Oberstleutnant Sebastian Riemer.
Nach einem Input zum aktuellen Stand der Diskussion auf der politischen Ebene von Natalie Klauser Referentin, Abteilung Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. und einer Einordnung aus Sicht gemeinnütziger Vereine von Wolfgang Volkmer, Stiftungsratsvorsitzender der Paritätischen BuntStiftung Thüringen und Geschäftsführer der Kindersprachbrücke Jena e.V. entspann sich eine angeregte Diskussion zwischen Podium und den Gästen. Schnell wurde klar, dass zuerst die Frage geklärt werden muss, welche Erwartungen mit einem Freiwilligendienst oder eben einem Dienstjahr verbunden werden. Zwei Punkte kristallisierten sich heraus: Eine Chance, um Fachkräfte zu gewinnen und eine Chance Jugendlichen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu werden.
Deutlich wurde auch, dass aktuell die Freiwilligendienste unter Druck stehen, denn Handwerk und Industrie bieten jungen Menschen sprichwörtlich schon auf dem Schulhof gutbezahlte Stellen an. Kein Wunder also, dass sich die Zahl der FSJler*innen verkleinert. Alle waren sich einig, dass die Attraktivität der Freiwilligendienste erhöht werden muss und sie auch bekannter gemacht werden müssen. Hier konnte Luna Kahlert von ihrem FSJ berichten. Ihre Erfahrungen sind ernüchternd: sie erzählte von Ausnutzen der Freiwilligen, mangelnder Anleitung und mangelnder Wertschätzung. Das trifft nicht auf alle Einsatzstellen zu, zeigt aber dass Freiwillige teilweise immer noch einfach als billige Arbeitskräfte gesehen werden. Stefan Werner verwies hier darauf, dass Freiwilligendienste zwar eine Chance seien, Mitarbeiter zu gewinnen, die Dienste aber kein Arbeitsmarktinstrument seien und auch nicht zum Stopfen von Personallücken missbraucht werden dürfen.
Einigkeit herrschte am Ende, dass egal für welches Modell sich am Ende entschieden wird, die Dienste verbessert werden müssen. Das betrifft nicht nur die Bezahlung, sondern auch die Ausgestaltung, um jungen Menschen auch wirklich die Chance zu geben, sich zu orientieren.